Beim Online-Vereinsabend war dieses Mal das Thema “Schwindeln”, das heißt in objektiv verlorenen Stellungen Chancen zu suchen und zu finden, um die Partie eventuell noch zum Remis oder sogar zum Sieg zu retten. Das Thema war auch quasi eine Hommage an den bekanntesten “Schwindler” der Eppsteiner Schachgeschichte, nämlich den leider vor einigen Jahren verstorbenen Bruno Götz, der unzählige Male völlig verlorene Stellungen noch zum Remis oder Sieg drehen konnte. 14 Teilnehmer von Hamburg nach Berlin bis nach Schwäbisch Hall und München, aber natürlich auch ein paar Teilnehmer aus dem Taunus, trafen sich für insgesamt 2,5 Stunden auf Zoom. Das ist auch gleichzeitig ein neuer Teilnehmerrekord.
Was ist ein Schwindel?
- Der Schwindler startet aus einer objektiv verlorenen Position
- Der Schwindler provoziert das Opfer zu Fehlern, häufig über psychologische Merkmale
- Das Opfer verspielt den Vorteil und erlaubt den Schwindler ins Remis oder zum Sieg zu entkommen
Thomas Marschner zeigte zunächst einige Stellungen aus der eigenen Praxis und dann einige Stellungen mit unterschiedlichen Motiven aus dem Schachbuch des Jahres von 2020 “The Complete Chess Swindler” des australischen Großmeisters David Smerdon, das unter anderem hier vorgestellt wird. Inzwischen gibt es das Buch auch auf Deutsch unter dem Titel “Schlaues Schwindeln beim Schach”, zum Beispiel hier bei Amazon. Die Beispiele gingen von Pattmotiven über überraschende Dauerschachs bis zu “trojanischen Pferden”, bei denen der besser stehenden Partie ein schneller Weg zum Sieg vorgegaukelt wird, der aber meistens einen Haken hat. Unten können die gezeigten Beispiele nochmal nachgespielt werden.