Eppstein ist Hessenmeister

Von links: Bernd Steyer, Frank Hoffmeister, Adam Popovics, Thomas Marschner, Peter Raab, Ferenc Berebora, Thomas Biegel, Mario Paschke, Irina Bulmaga, Alexander Sehr

Die Eppsteiner Erste hat es geschafft. Durch ein hart erkämpftes 4,5:3,5 in Gießen sicherte sich die Mannschaft Platz 1 in der Hessenliga und steigt erstmals in der 91-jährigen Vereinsgeschichte in die Oberliga Ost, die dritthöchste deutsche Spielklasse, auf. Einen solchen Erfolg hätte vor der Saison niemand für möglich gehalten, als Aufsteiger war das eindeutige Saisonziel der möglichst sichere Klassenerhalt. Doch dann wurde ein Spiel nach dem anderen knapp gewonnen, fast alle Siege fielen mit dem knappst möglichen Ergebnis von 4,5:3,5 aus. Und so stand am Ende mit 14:4 Punkten der Titel des Mannschafts-Hessenmeisters mit einem Punkt Vorsprung auf den Frankfurter TV, von dem man sich schon in Runde 1 mit 4:4 getrennt hatte.

Für das letzte Spiel in Gießen verstärkten neben den ungarischen internationalen Meistern Ferenc Berebora und Adam Popovics, die die ganze Saison über regelmäßig zum Einsatz kamen, IM Irina Bulmaga und Frank Hoffmeister das Team. Während Frank Hoffmeister schon seit der Jugend in Eppstein spielt, aber aufgrund seines Jobs bei der EU in Brüssel nur noch selten spielen kann, gab Irina ihr Debüt für Eppstein – sie ist seit dem Jubiläumssimultan letzten Sommer für Eppstein gemeldet. Und beide sorgten für zwei äußerst wichtige Siege. Irinas Gegner gefiel seine Stellung nach der Eröffnung offenbar so wenig, dass er zu einem zweifelhaften Figurenopfer griff, das Irina relativ schnell widerlegen konnte. Frank Hoffmeister gewann im Königsangriff, am Ende hatte sein Gegner die Wahl zwischen Aufgabe und Zeitüberschreitung. Nach Niederlagen von Peter Raab und Thomas Marschner und Remispartien von Ferenc Berebora und Adam Popovics sorgte Alexander Sehr für die erneute Führung, er konterte wie schon oft in dieser Saison seinen Gegner aus und startete am Ende einen entscheidenden Mattangriff. Den Sieg hielt Mario Paschke nervenstark fest, bis sich sein Gegner, das 11-jährige Supertalent Bayastan Sydykov nach über 5 Stunden in einem komplizierten Damen-Leichtfiguren-Endspiel ins Remis fügte und damit der Eppsteiner 4,5:3,5-Sieg feststand. Der Gießener Jugendspieler zeigte für sein Alter eine erstaunlich reife Spielanlage, es ist damit zu rechnen, dass man von ihm in Zukunft noch einiges hören wird. Für die Gießener gab es trotzdem noch ein Happy-End: Durch den knappen Sieg von Neuberg 2 gegen Griesheim hat Gießen trotz der Niederlage die Klasse in der wohl ausgeglichensten Hessenligasaison aller Zeiten gehalten, Griesheim muss den Gang in die Verbandsliga antreten.

Der Sieg wurde anschließend ausgiebig in der Eppsteiner Wunderbar gemeinsam mit der 2. Mannschaft gefeiert. Dabei gab es für Irina Bulmaga noch eine weitere Ehrung: als Teil der Meistermannschaft der Frauenbundesliga des SK Schwäbisch Hall erhielt sie eine Woche nach dem Saisonfinale ihre Goldmedaille. So wurde sie innerhalb einer Woche deutsche Mannschaftsmeisterin und hessische Mannschaftsmeisterin.

Die zweite Mannschaft gewann ihr letztes Spiel bei Flörsheim 3 mit 4:2 durch Siege von Dirk Heitmann, Jürgen Förster und Stefan Bresslauer bei Remispartien von Michael Friedrich und Stefan Mahr. Der Endspurt in den letzten Runden reichte nicht mehr zum Aufstieg in die MTS-Liga, Bad Soden 3 ließ nichts mehr anbrennen und sicherte sich Platz 2 der Tabelle durch einen Sieg gegen die Sfr Taunus, hier die Ergebnisse der letzten Runde.

Hier der Link zu Ergebnissen und Tabellen der Hessenliga. Jetzt geht es in der nächsten Saison in der Oberliga Ost an den Start, dort trifft man unter anderem auf Schwergewichte wie die Zweitligaabsteiger Oberursel und Neuberg, die Bundesligareserve von Hofheim und Wiesbaden.